Einfach helfen – Obdachlosigkeit

Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, gibt es in Deutschland über 50.000 Obdachlose, die aus verschiedensten Gründen in ihre missliche Lage gelangt sind und nun mit körperlichen und geistigen Folgen kämpfen. Glücklicherweise gibt es bereits viele Ansätze, die vor allem die Symptome der Obdachlosigkeit, aber teilweise auch die Ursachen bekämpfen. In diesem Artikel zeigen wir euch, wie jeder von uns sich im Kampf gegen die Obdachlosigkeit beteiligen kann.

Sich informieren und Bewusstsein für das Thema steigern:

Oft haben wir uns an Obdachlose auf unseren Straßen gewöhnt und gehen achtlos vorbei –  das darf nicht sein! Es ist weder normal, noch akzeptabel, dass Menschen unter diesen Umständen leben. Daher gilt zu allererst: Bewusstsein steigern und Vorurteile ablegen. Wie wir im letzten Artikel aufgezeigt haben, kann Obdachlosigkeit durch eine Kombination unerwarteter Schicksalsschläge ausgelöst werden und ist nicht immer gänzlich selbstverschuldet.

Offenheit und Freundlichkeit:

Es gibt keinen Grund, Obdachlose zu ignorieren oder unfreundlich zu sein. Durch ihr fehlendes soziales Netzwerk sind sie sogar umso erfreuter, wenn ihr ihnen Aufmerksamkeit schenkt und einige nette Worte mit ihnen austauscht. Wenn ihr die Möglichkeit habt, könnten auch längere Gespräche sehr interessant und wertvoll sein – jedoch ist besonders hier ein sensibler und respektvoller Umgang entscheidend. Allerdings können wir auch mit einem bloßen Lächeln oder einer Begrüßung unseren Mitmenschen den Tag zumindest minimal positiver gestalten.

Direkte Unterstützung:

Ihr könnt im Alltag Obdachlose direkt unterstützen, indem ihr ihnen etwas zu essen gebt, ihnen eure Pfandflasche schenkt oder auch Geld spendet. Zudem gibt es in einigen Städten Obdachlose, welche Produkte wie Straßenzeitungen (z.B. Hinz & Kunzt) verkaufen – die Exemplare sind meist nicht teuer und informieren zudem über interessante Themen. In der Regel geht ein Teil der Einnahmen direkt an die Verkäufer. Wenn ihr selbst aktiv werden wollt, könnt ihr euch Organisationen anschließen und mit ihnen gemeinsam in strukturierter Form helfen – ihr könnt beispielsweise bei Essens- oder Kleiderausgaben mithelfen.
Nicht zu vernachlässigen ist auch eure Sozialcourage. Solltet ihr Obdachlose in kritischen gesundheitlichen Zuständen auffinden, ruft bitte die jeweiligen Einrichtungen zur Hilfe – dies können Notdienste, Feuerwehr oder auch Kältebusse sein. Auch bei Gewaltübergriffen könnt ihr mit eurem Polizeiruf helfen.

Indirekte Unterstützung:

Wenn ihr aus bestimmten Gründen nicht selbst anpacken könnt, bleibt die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen, die sich den Kampf der Obdachlosigkeit zur Aufgabe gemacht haben. Je nach Organisation, könnt ihr Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleidung spenden. Diese Einrichtungen können zudem mit Geldspenden ihrer Mission nachgehen und sind gelegentlich sogar auf diese angewiesen.
Weiterhin könnt ihr mit eurer Unterschrift diverse Initiativen unterstützen, die durch Petitionen bspw. den sozialen Wohnungsbau auf die politische Agenda setzen und Aufmerksamkeit schaffen wollen. Außerdem könnt ihr euch bei Wahlen auch Parteien wählen, die sich mit dem Thema der sozialen Ungleichheit beschäftigen und diese in ihrem Wahlprogramm aktiv bekämpfen.

Fazit

Jeder von uns kann seinen Beitrag im Kampf gegen die Folgen und Ursachen der Obdachlosigkeit leisten. Einige Handlungen erfordern strukturiertes Vorgehen im Rahmen von organisierten Gruppen/Vereinen; andere lassen sich einfach in unseren Alltag einbauen. Wichtig ist, dass jede Handlung einen Effekt hat und weder Zeit noch Geld eine Voraussetzung für unser Engagement darstellen. Jedoch ist klar, dass der Effekt im Kampf gegen die Obdachlosigkeit stärker ist, wenn wir mehrere der oben genannten Punkte umsetzen.

 

Weitere Beiträge findet ihr in unserem Blog.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert